Kannst du etwas über dich und deine Bücher erzählen?

Ich fange mal mit „Dynasty of Hunters“ an. Da geht es quasi um Jagdspiele und ein bisschen Panem-Vibes, weil ich „Panem“ liebe. Ich dachte, es ist eigentlich ganz cool, einen Fantasy-Twist mit reinzubringen, durch die Fähigkeiten der Adelshäuser. Bei „Distant Horizons“ geht es um Piraten. Ich liebe Piraten. Das ist während der Corona-Zeit entstanden, weil ich das Meer total vermisst habe und mir einfach dachte, ich schreibe jetzt einfach Mal über das Meer. So kam das dann zu Stande. Mein Debüt „Die Aschebringerin“ ist dadurch entstanden, dass ich damals selbst Läuferin war. Deswegen fand ich es cool, ein Buch über eine Portal-Läuferin zu schreiben.

In welchem Genre schreibst du am liebsten?

Also, ich habe bisher zwei Dystopien geschrieben und jetzt Fantasy. Und ich glaube, es ist Fantasy. Aber es ist sehr schwer mich zu entscheiden, denn ich liebe beide Genres sehr.

Bist du druch deine Lektoren-Tätigkeit zum Schreiben gekommen?

Ich habe als Kind schon immer ein bisschen geschrieben, wie man halt als Kind so schreibt. Aber ich habe auch richtig früh schon Texte für andere gelesen, also in der Familie oder Freunden. Irgendwie ging das beides so Hand in Hand. Aber tatsächlich habe ich zuerst mein Buch geschrieben, bevor ich dann wirklich offiziell Lektorin geworden bin. Aber theoretisch habe ich beides eigentlich schon immer gemacht.

Wie eng ist die Arbeit zwischen einer Autorin, einem Autor und der Lektorin, dem Lektor und wie gestaltet sich diese?

Das ist eine spannende Frage. Also, es kommt tatsächlich sehr auf das Projekt an. Also, ich hatte schon Projekte, da war es halt sehr eng getaktet. Das kommt auch immer mal vor. Da hat man nicht so viel Zeit persönlich zu connecten. Jetzt bei Ravensburger hatte ich beispielsweise ein bisschen mehr Zeit fürs Lektorat. Ich liebe meine Lektorin, die macht da auch einen superguten Job und man lernt die Lektorin auch immer persönlich kennen. Irgendwie ist jedes Skript auch immer persönlich. Es kommt auch immer ein bisschen auf die Zeit an und wie man von der Person her matched. Man arbeitet gemeinsam an einem Text, auch wenn ich als Lektorin immer darauf schaue, dass ich das Beste aus etwas heraushole. Deswegen ist es immer gegenseitig, es sollte schon einigermaßen eng sein.

Lektorierst du deine Bücher selbst oder hast du da auch immer eine jeweilige Lektorin oder Lektor?

Beim Verlag habe ich Lektoren. Das würde ich auch immer empfehlen, auch wenn man selbst lektoriert. Weil bei den eigenen Texten sieht man einfach nichts. Für einen selbst ist alles klar. Das hatte ich zum Beispiel jetzt auch bei „Dynasty of Hunters“ bei den Adelshäusern. Es war für mich so klar. Meine Lektorin hat dann aber einige Fragen gestellt, weil es teilweise für sie gar nicht so klar war. Weil das in meinem Kopf aber eben alles verständlich war. Also mindestens dafür braucht es auf jeden Fall ein Lektorat. Das sollte man immer machen und nicht bei sich selbst machen.

Ist es manchmal seltsam, wenn ein anderer Lektor über deine Texte liest und du selbst Lektorin bist?

Gar nicht zum Glück, denn Texte sind ein echtes Handwerk, was man erlernt und verbessert. Und ich denke, ich kann das ganz gut trennen. Ich bin mittlerweile sehr dankbar, dass sich irgendjemand die „Grütze“ anguckt, die aus meinem Gehirn kommt und daran mit mir arbeiten möchte. Dafür bin ich wirklich super dankbar. Ich lerne auch für mein Berufsfeld sehr viel dazu jedes Mal, das ist für mich immer sehr wertvoll.

Wie bist du zu der Idee zu „Dynasty of Hunters“ gekommen?

Das war tatsächlich eine Nacht- und Nebelidee. Denn ich hatte die „Panem“ Filme geschaut und ich hatte so Lust auf so etwas. Dann kam ich auf die Idee mit dem Jagdspielkonzept und den Adelshäusern. Das Konzept, dass die mit den Farben auf andere Menschen schreiben können, kam mir die Idee dadurch, dass ich als Kind mal ein Gedicht geschrieben habe über ein Mädchen mit Papierhaut, wo alles, was in ihrem Leben passiert quasi auf dieser Haut feststehen bleibt. Das habe ich dann umgedreht und dann habe ich beides miteinander verschmolzen.

Wie bist du zu der Agentur Schlück gekommen?

Ich wusste, dass wenn man zu größeren Verlagen möchte, man dies am besten durch eine Agentur schafft. Ich kannte auch schon ein paar Autorinnen, die dort vertreten sind und dort Bücher veröffentlicht haben. Und ich wohne in Hannover und die Agentur ist auch in Hannover. Diese Agentur war die ganze Zeit meine Traumagentur, weil da sind schon Bücher rausgekommen von Autorinnen, die ich super toll finde und Übersetzungen, die ich toll finde. Dann habe ich mich auch ausschließlich da beworben, weil ich unbedingt dahin wollte.

Hast du eine feste Schreibroutine und ist es manchmal schwer zu lektorieren und selbst zu schreiben?

Ich wünschte, ich hätte eine feste Schreibroutine. Aber ich lebe so ein bisschen im kreativen Chaos, sagen wir es mal so. Also abends und nachts schreibe ich meistens besser. Dann habe ich mehr Zeit kreativ zu sein, mich besser auszutoben. Und dann ist es immer ein bisschen jonglieren, dass man versucht, morgens das Lektorat zu machen oder zu schreiben, je nachdem wie voll die Tage dann sind. Ich mache es eigentlich so wie es kommt und es sich am besten anfühlt.

Wie findest du Inspiration für deine Bücher?

Das ist auch eine schwierige Frage. Also grundsätzlich, wenn man andere Bücher liest, wenn man sie hört und auch teilweise durch Filme. Aber ich gehe auch einfach gerne zum Sport, mache Musik an oder gehe spazieren und lasse meine Gedanken schweifen. Das funktioniert immer gut, aber ich brauche auf jeden Fall auch immer Musik dazu.

Gibt es einen Charakter aus deinen Büchern, den du besonders gerne magst?

Ja, also den ich jetzt sofort im Kopf habe, kann ich noch nicht sagen, denn das wäre ein Spoiler. Ansonsten mochte ich aber auch aus „Distant Horizons“ Ari super gerne. Und jetzt Laelia mag ich natürlich auch sehr gerne.

Würdest du gerne in der Welt deiner eigenen Bücher leben?

Nein, also als Protagonistin wäre das hart.

Könntest du dir eine Verfilmung zu deinen eigenen Büchern vorstellen?

Das ist natürlich das Traumziel jeder Autorin und jedem Autor. Ich fände es supercool, aber am meisten kann ich es mir tatsächlich bei „Dynasty of Hunters“ vorstellen, durch diese Royale-Welt und der Insel, die dort existiert. Bei „Distant Horizons“ ist es, denke ich, eher schwieriger, weil die ganze Welt dort ein Meer ist. Aber wenn Piraten-Filme mal wieder mehr kommen, also ich wäre dabei, ich sage nicht Nein.

Was wünschst du dir zum Release deiner neuen Bücher?

Ich hoffe, dass es natürlich ganz viele Leserinnen und Leser findet. Aber vor allen Dingen hoffe ich, dass es ein paar Leserinnen und Lesern wirklich ein Zuhause schenkt und ein bisschen Ablenkung schenkt. Wenn sich da auch nur ein, zwei Personen finden, dass sie es so schön finden, dass es ihr Lieblingsbuch werden könnte, oder dass sie es wirklich schön finden, mit ins Herz nehmen, das wäre sehr schön.

Gibt es etwas, dass du deinen Leserinnen und Lesern sagen willst?

Ja, wahrscheinlich so wirklich klischeehaft und klassisch, dass man seine Träume nicht aufgeben soll, dass man immer weitermachen soll, egal wie hart es ist. Wenn es am härtesten ist, einfach noch ein bisschen durchhalten, weil dann wird es doch gut.