Schloss der Lügen
Titel: Schloss der Lügen
Autorin: Mara Rutherford
Seitenanzahl: 432
Verlag: Arctis
Klappentext: Seit Jahren wütet in Goslind eine tödliche Seuche; der König hat sich mit seinem gesamten Hofstaat im Schloss verbarrikadiert. Während er langsam dem Wahnsinn verfällt, versuchen alle anderen verzweifelt, das Maskenspiel aufrecht zu erhalten und so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Doch die Vorräte schwinden und Prinzessin Imogens Sorge, dass ihr größtes Geheimnis auffliegen könnte, wächst mit jedem Tag. Bei einem Fluchtversuch aus dem Schloss trifft sie auf Nico Mott, einen jungen Totengräber auf der Suche nach Überlebenden. Gemeinsam beginnen sie, das Netz der Lügen, das sie umgibt, zu durchbrechen – doch die Pest hat Monster geschaffen, die nur auf frisches Blut warten …
Meinung: Ich war sehr gespannt auf das Buch, der Inhalt hört sich wirklich interessant an. Ebenso hat mich das Cover neugierig gemacht. Es passt genau zu der Geschichte und die düstere Stimmung wird sehr gut wiedergegeben. Die Autorin schreibt locker und einfach, manchmal vielleicht sogar zu einfach. Das Setting ist für die Geschehnisse ist gut gewählt. Leider hält die Story jedoch nicht das, was das Cover verspricht. Obwohl die Protagonistin und der Protagonist durchaus sehr sympathisch sind, fehlt ihnen die Tiefe und sie bleiben ziemlich blass. Ich konnte mich nicht richtig in sie hineinversetzen und mitfiebern. Mit ein Grund hierfür war wahrscheinlich auch, dass die Story in der personalen Erzählperspektive geschrieben ist. Ich beobachtete die Geschehnisse nur, mir fehlte allerdings die innere Bindung. Die Ereignisse werden aus zwei verschiedenen Blickwinkeln geschrieben, was durchaus seinen Reiz hat. Einige Logikfehler trüben jedoch das Lesevergnügen. Unpassend finde ich auch, dass in einem reinen Fantasy-Roman eine tatsächlich bestehende Religion eingewoben wird. Dies hätte besser in einen historischen Roman oder Urban Fantasy gepasst. So wirkte es etwas unpassend und hat mich teils verwirrt. Das Worldbuilding ist nicht ganz ausgereift und kommt über interessante Ideen nicht hinaus. Krankheit, Intrigen, Lügen, Monster und eine Liebesgeschichte sind Elemente für eine gute Story. Leider wurde für mich das gute Grundpotenzial nicht ausgeschöpft.
Vielen Dank an den Arctis-Verlag für das Rezensionsexemplar!